Beratung und Behandlung bei toxischen Beziehungen
- andrea maierhofer
- 18. Aug.
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 13. Sept.

Andrea Maierhofer15. Juli
3 Min. Lesezeit
In der heutigen Zeit liest man viel über Toxische Beziehungen. Diese hat es auch früher gegeben, fanden jedoch in der Gesellschaft wenig Beachtung. Eine toxische Beziehung ist viel mehr als eine Insuffizienz in der partnerschaftlichen Kommunikation. Und Nein: es stimmt nicht, dass immer beide schuld sind. Das Leben einer Person kann dadurch erheblich beeinflusst werden. Meist sind immer noch Frauen betroffen. Wenn man sich in einer toxischen Beziehung befindet, kann dies zu emotionalem Stress führen. In diesem Blogbeitrag werden wir uns mit der Beratung und Behandlung in diesem Bereich beschäftigen.
Was sind toxische Beziehungen?
Toxische Beziehungen sind, einfach gesagt, solche, die mehr schaden als nützen. Sie können zwischen Partnern, Freunden oder sogar Familienmitgliedern bestehen. In einer toxischen Beziehung gibt es oft:
· Manipulation: Eine Person versucht, die andere zu kontrollieren.
· Machtgefälle: Eine Person will die andere dominieren.
· Missbrauch: Dies kann emotional, physisch oder verbal sein.
· Mangel an Unterstützung: Anstatt sich gegenseitig zu unterstützen, ziehen sich die Partner herunter und bekämpfen sich.
· Spaltung: Das Umfeld zweifelt oft am Wahrheitsgehalt der Berichte, da die toxische Person nach außen ein gefälliges oder charmantes Gesicht zeigt
Es ist wichtig, toxische Beziehungen zu erkennen, damit man sich selbst schützen kann.
Typisch toxische Beziehung
Es gibt viele Anzeichen, die darauf hindeuten, dass Sie sich in einer toxischen Beziehung befinden. Hier sind einige häufige Merkmale:
· Ständige Kritik: Wenn Ihr Partner Sie ständig kritisiert, kann dies Ihr Selbstwertgefühl beeinträchtigen. Aus einer Mücke wird ein Elefant gemacht, so werden kleine Fehler riesengroß.
· Isolation: Wenn Ihr Partner versucht, Sie von Freunden und Familie zu isolieren, ist das ein Warnsignal. Er versucht Sie zu isolieren, um ihre komplexe Wahrnehmung auf seinen Fokus zu lenken.
· Unvorhersehbare Stimmungsschwankungen: Wenn die Stimmung Ihres Partners oft wechselt, kann dies zu einem emotionalen Auf und Ab führen. Wichtig in diesem Zusammenhang, dass die Stimmungswechsel nicht vorhersehbar sind und somit ständig angespannte Stimmung herrscht: Wann kommt das nächste Drama?
· Schuldumkehr: Ihnen wird immer die Schuld an allem gegeben.
· Regeln: werden vom toxischen Partner gemacht und müssen von Ihnen befolgt werden, diese gelten natürlich für den toxischen Partner nicht.
Wenn Sie diese Anzeichen erkennen, ist es wichtig, darüber nachzudenken, wie Sie damit umgehen möchten.
Oft wird die eigene Wahrnehmung angezweifelt, reagiere ich über oder bin ich zu empfindlich?
Wenn sie sich diese Fragen stellen müssen, sind sie wahrscheinlich nicht zu empfindlich und reagieren nicht über, sondern Sie reagieren auf eine Dissonanz zwischen erlebter subjektiver Wahrnehmung und harter Realität.
Das führt neben ständiger Anspannung und Kraftaufwand für Harmonisierungsbestrebungen um einen oberflächlichen Frieden zu bewahren, zu Selbstzweifeln und Erschöpfung.
Es kann zu Angststörungen und Depressionen kommen.
Es ist wichtig, sich schnellstens Hilfe und Unterstützung zu suchen.
Ein Facharzt kann entscheiden, ob eine medikamentöse Unterstützung erforderlich ist. Eine Therapie kann helfen, die emotionalen Herausforderungen zu bewältigen und wieder Klarheit über die eigenen Emotionen zu finden. Die Beziehung und die Verbindung zu sich selbst und zum toxischen Partner wird sich dadurch verändern. Die toxische Beziehung kann bestehen bleiben, kann sich verbessern oder sie wird oder kann beendet werden.
Beratung und Therapie
Beratung kann eine wertvolle Ressource sein, um mit toxischen Beziehungen umzugehen. Hier sind einige Ansätze, die hilfreich sein können:
· Einzeltherapie: Hierbei arbeitet die betroffene Person mit einem Therapeuten, um ihre Gefühle und Erfahrungen zu verarbeiten.
· Paartherapie: Wenn beide Partner bereit sind, an der Beziehung zu arbeiten, kann Paartherapie helfen, Kommunikationsprobleme zu lösen.
· Gruppentherapie: Der Austausch mit anderen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, kann sehr unterstützend sein.
Es ist wichtig, einen Therapeuten zu finden, der Erfahrung mit diesen Themen hat. Narzisstisch geprägte toxische Menschen schaffen es auch oft Ärzte und Therapeuten für sich zu gewinnen.
Praktische Tipps zur Bewältigung
Hier sind einige praktische Tipps, die helfen können, mit toxischen Beziehungen umzugehen:
· Selbstfürsorge: Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst. Ob es sich um Meditation, Lesen, Sport oder einfach nur um Entspannung handelt, Selbstfürsorge ist wichtig.
· Kommunikation: Sprechen Sie offen mit Ihrem Partner über Ihre Gefühle. Klare Kommunikation kann Missverständnisse reduzieren. Wenn der Partner auch zur Reflexion bereit ist, kann sich die Kommunikation ändern. Und damit auch die Beziehung.
· Grenzen setzen: Lernen Sie, gesunde Grenzen zu setzen. Es ist wichtig, sich selbst zu schützen. Überlegen und Erarbeiten Sie sich ihre eigenen nicht zu verhandelnden Standards und bleiben Sie dabei.
· Unterstützung suchen: Suchen Sie Unterstützung bei Freunden, Familie oder Fachleuten. Sie müssen nicht alleine damit umgehen.
Die Bedeutung von Unterstützung
Unterstützung ist entscheidend, wenn man in einer toxischen Beziehungen gefangen ist. Es ist wichtig, Menschen um sich zu haben, die Verständnis zeigen und helfen können. Durchbrechen Sie die Isolation in die sie die Beziehung geführt hat.
Freunde und Familie können oft eine große Hilfe sein. Sie können zuhören, Ratschläge geben oder einfach nur für Sie da sein.
Dauert die toxische Beziehung schon lange an und eskaliert, sollten Sie sich unbedingt professionelle Hilfe suchen.
Ressourcen für Hilfe
Es gibt viele Ressourcen, die Ihnen helfen können, mit toxischen Beziehungen umzugehen. Hier sind einige nützliche Optionen:
· Fachärzte für Psychiatrie: Es braucht oft medikamentöse Unterstützung um aus der Erschöpfung, Antriebslosigkeit und Traurigkeit herauszukommen.
· Therapeuten und Berater: Suchen Sie nach Fachleuten, die auf diese Themen spezialisiert sind.
· Selbsthilfegruppen: Der Austausch mit anderen kann sehr hilfreich sein.
· Online-Ressourcen: Es gibt viele Websites und Foren, die hilfreiche Informationen und Unterstützung bieten. Und man merkt erst dann, dass man nicht alleine ist und andere dasselbe erlebt haben was man im isolierten Umfeld nicht wahrnehmen konnte.
Fazit: Auf dem Weg zu einem selbstbestimmten und glücklicheren Leben
Die Auseinandersetzung mit toxischen Beziehungen kann herausfordernd sein. Zuerst muss kognitiv klar sein, dass man richtig liegt, man sich nicht irrt, man keine Mimose ist. Es ist immer wichtig, sich daran zu erinnern, dass Hilfe verfügbar ist.
Indem Sie Unterstützung suchen und sich um sich selbst kümmern, können Sie die Herausforderungen bewältigen. Es ist nie zu spät, positive Veränderungen in Ihrem Leben vorzunehmen.
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