Erste Anzeichen einer Depression
- andrea maierhofer
- 28. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Depression erkennen: Erste Anzeichen ernst nehmen

„Ich bin einfach nur müde, das geht schon vorbei.“ – Viele Menschen unterschätzen die ersten Anzeichen einer Depression. Gerade am Anfang wirken die Symptome wie Alltagsprobleme: Schlafstörungen, Antriebslosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten.
Doch wenn diese Beschwerden länger anhalten, kann dahinter mehr stecken.
Was eine Depression von normaler Traurigkeit unterscheidet
Jeder Mensch ist einmal traurig oder erschöpft. Eine Depression unterscheidet sich jedoch in Dauer und Intensität:
• Traurigkeit oder Leeregefühl, das über Wochen (mehr als 2 Wochen) anhält.
• Interessenverlust: Dinge, die früher Freude gemacht haben, wirken plötzlich bedeutungslos.
• Verminderter Antrieb: selbst kleine Aufgaben wie Einkaufen oder Telefonieren fühlen sich
unüberwindbar an.
Wichtig: Depression ist eine Erkrankung, kein Zeichen von Schwäche.
Erste Anzeichen, auf die Sie achten können
• Schlafprobleme: nicht einschlafen können oder zu frühes Erwachen (regelmäßig oder
mehrmals pro
Woche um 4 oder 5 Uhr)• Veränderter Appetit: weniger essen – oder deutlich mehr.
• Schuldgefühle und Grübeln, ohne dass ein klarer Grund erkennbar ist. Ablenken ist nur
mehr schwer möglich.
• Körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Magenprobleme oder Übelkeit ohne
klare Ursache.
Wenn mehrere dieser Anzeichen über längere Zeit auftreten, lohnt es sich, genauer hinzusehen.
Suchen Sie sich professionelle Hilfe bei einem Facharzt für Psychiatrie, auch eine Psychotherapie sollte angedacht werden, vor allem, wenn immer wieder depressive Phasen vorkommen.
Was Angehörige tun können
Angehörige fühlen sich oft hilflos. Schon kleine Schritte können unterstützen:
• Verständnis zeigen, nicht bagatellisieren („Reiß dich zusammen“ hilft nicht).
• Zuhören, ohne sofort Ratschläge zu geben.
• Hilfe bei Terminen oder Alltagsorganisation anbieten.
Erste Schritte zur Hilfe
• Suchen Sie das Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt(der Hausarzt ist oft erste
Anlaufstelle, er überweist Sie zu einem Facharzt für Psychiatrie oder Sie vereinbaren direkt
einen Termin beim Facharzt.
• Führen Sie ein Symptom-Tagebuch: Wann sind die Beschwerden stärker? Wann haben sie
begonnen? Gab es ein ursächliches Ereignis? Das kann auch 6 Monate her sein und die
Depression verzögert auftreten. Morgens besser oder abends besser oder gleichbleibend?
• Erlauben Sie sich, Unterstützung anzunehmen – niemand muss alleine durch diese Phase
gehen.
Fazit
Aus meiner Erfahrung weiß ich, wie viele Anläufe es oft braucht, bis sich depressive Menschen bei mir als Psychiaterin melden.
"Ich wollte schon schreiben oder ich hatte das Telefon schon in der Hand", höre ich oft.
Meist ist Depression mit dem Gefühl verbunden schwach zu sein, es selbst nicht zu schaffen und die Menschen schämen sich auch, vor sich selbst und vor Anderen.
Eine Depression „wegzuschieben“ funktioniert aber nicht.
Je früher sie erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Es braucht Mut, die ersten Schritte zu gehen – doch es lohnt sich.Möchten Sie mehr zu diesem Thema erfahren?
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